Businesstalk am Kudamm: Die Relevanz der Aktie beim Vermögensaufbau und in der Altersvorsorge.

Niklas Werner ist Portfoliomanager bei der KIRIX Vermögensverwaltung AG. Im Interview sprechen wir mit ihm über die Altersvorsorge, Aktienfonds sowie eine langfristige Anlagestrategie.

Die Relevanz der Aktie beim Vermögensaufbau und in der Altersvorsorge

An Aktien führt in der Altersvorsorge für die Altersvorsorge kaum ein Weg vorbei – korrekt?

Niklas Werner: Die Relevanz der Aktie beim Vermögensaufbau und in der Altersvorsorge wird auch künftig ungebrochen hoch sein. Insbesondere die künstlich geschaffene Alternativlosigkeit dieser Anlageklasse sollte weiterhin der zentrale Faktor künftiger Wertentwicklungen sein. Durch weitreichende geld- und fiskalpolitische Stimulationen sowie tolerierte mittelfristige Inflationstendenzen wird dieser Prozess zudem unterstützt.

Gemeinhin wird beim Gang an die Börse eine breite Streuung empfohlen. Aktienfonds sind die einfachste Variante hierzu. Gibt es für Privatanleger überhaupt andere Möglichkeiten breit gestreut anzulegen?

Niklas Werner: Grundsätzlich ist das Risikomanagement bei Aktienanlagen elementar, hierzu zählt auch eine angemessene Portfoliodiversifikation unter regelmäßiger Ergebnis- und Entscheidungskontrolle. Neben der Investition in Fonds bietet die individuelle Vermögensverwaltung einen geeigneten Ansatz, um das private Kapitalmanagement in professionelle Hände zu geben, breit gestreut zu investieren und von der Investment-Expertise der Portfoliomanager zu profitieren.

Es gibt Tausende Fonds von diversen Anbietern. Wie sollten Anleger das Thema angehen, um eine vernünftige Auswahl treffen zu können?

Niklas Werner: Zu Beginn des Auswahlprozesses sollte der Anleger sein persönliches Investmentziel definieren und seine Risikofreude bestimmen. Hierauf aufbauend kann der „Top-Down-Ansatz“, sprich vom Allgemeinen zum Speziellen, das Investitionsuniversum deutlich einschränken und gewünschte Resultate hervorbringen. Mögliche Selektionsparameter sollten sich an bestimmten Kennzahlen, wie Rendite, Volatilität etc., aber auch Länder-, Sektoren und Themenallokation orientieren.

Wie lässt sich die Qualität von Fonds messen und prüfen?

Niklas Werner: Retrospektiv lässt sich die Qualität von Investmentfonds anhand diverser Kennzahlen beurteilen. Für Anleger bieten die erzielten Renditen, aber auch Volatilitätskennziffern vergangener Perioden, einen ersten Ansatz zum Vergleich. Einen tieferen Einstieg ermöglicht der Blick in das Wertpapierportfolio des Fonds sowie die Betrachtung der vergleichenden Kenngrößen Alpha und Beta. Um einen Blick in die Zukunft erhaschen zu können, ist die fondsspezifische Berichterstattung der Kapitalanlagegesellschaft ein guter Indikator.

Sind Fondsratings bei der Auswahl hilfreich?

Niklas Werner: Unseres Erachtens bieten Fondratings renommierter Plattformen dem Anleger einen schnellen Überblick, ermöglichen den unmittelbaren Fondsvergleich und unterstützen bei der gezielten Produktauswahl.

Was sind die wichtigsten Faktoren, die eine langfristig erfolgreiche Anlagestrategie auszeichnet?

Niklas Werner: Das optimale Investmentkonzept basiert zunächst auf den persönlichen Präferenzen des Anlegers, seiner Risikobereitschaft und dem Anlagehorizont. Mit ausreichender Diversifikation betreibt der Anleger aktive „Risikovorsorge“ und reduziert Schwankungsbreiten. Zuvor definierte Anlageschwerpunkte sollten mit Ruhe und Stringenz verfolgt werden.

Wie steuert ein professioneller Vermögensverwalter die Risiken im Portfolio?

Niklas Werner: Mittels quantitativer und qualitativer Risikomessung bestimmen wir fortlaufend das Risikopotenzial in unseren Investmentfonds und kundenseitigen Vermögensverwaltungsmandaten. Weiten sich die Kennziffern aus, steuern wir durch aktives Handeln entgegen. Wir greifen dabei auf den An- und Verkauf von Wertpapieren sowie derivative Absicherungsstrategien zurück.

Herr Werner, vielen Dank für das Gespräch!

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